Fast täglich komme ich mir vor wie im falschen Film - Wir Alle leben so weiter als gäbe es keinen Klimawandel mit weitreichenden Folgen für uns Alle, weltweit - dies bedingt sofortige notwendige Veränderungen für uns Alle, weltweit. Widerstand aus unterschiedlichen Richtungen und unterschiedlich motiviert, ändert Nichts daran, dass wir sowohl im Energiebereich, im Bereich Verkehr, im Bereich Ernährung und Landwirtschaft, im Bereich Wohnen, Landverbrauch - also in fast jedem Bereich unseres Lebens drastische Veränderungen einläuten müssen, um die Klimaziele überhaupt jemals zu erreichen.
Seit 40 Jahren wissen wir dass die Klimaerwärmung fortschreitet - wir haben noch etwa 10 Jahre um die 1,5 Grad Klimaerwärmung zu halten. Das erfordert sofortiges Handeln.
Unsere Zukunft
Gerade jetzt brauchen wir engagierte Menschen jeglichen Alters, die zum Einen im individuellen Bereich, auf kommunaler Ebene und im politischen und vorpolitischen Raum handeln, die zum Einen auf die Straße gehen und laut gegen die aktuell klimafeindlichen politischen Entscheidungen, der zur Zeit politisch Verantwortlichen protestieren, und zum Anderen Menschen, die sich für aktive Klimapolitik auf allen Ebenen einsetzen.
Der erste Schritt
Es geht ums Anfangen, um den ersten Schritt - keine*r von uns ist perfekt und schafft von heute auf morgen die 100 %ige klimafreundliche Lebensweise.
In Perfektion scheitern ist keine Option - daher einmal angefangen, entwickeln sich weitere Engagements von ganz alleine. Hier kann jede*r ganz individuell auf ihr/sein Leben schauen und anfangen zu verändern. Und - grundsätzlich bin ich der Meinung muss Politik die Rahmenbedingungen setzen, die richtigen klimapolitischen Entscheidungen treffen und Wege dahin öffnen.
Die letzten Wochen zeigen ein verrücktes Bild - so viel Jugendliche und Unterstützer*innen auf der Straße wie nie, am 21. Juni 2019 allein um die 40.000 Jugendliche und Unterstützer*innen bei Fridays for Future in Aachen - doch die politischen Entscheidungsträger*innen fast sämtlicher Ebenen sträuben sich klimaschutzpolitische Konzepte zu verabschieden und diese dann auch endlich umzusetzen.
Klimaschutz konkret
Ende Juni leben mein Mann und ich seit 7 Jahren vegan - wir verringern damit unseren CO2 Abdruck um einige Tonnen jedes Jahr; wir pflegen einen "klimafreundlichen" Garten - unseren Hortus Aquaveganum, um einen Beitrag zu leisten für die Artenvielfalt in unserem Landkreis, um immer mehr Gemüse selbst anzubauen und um Lebensraum zu schaffen für Lebewesen wie gefährdete Insekten, wie Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer, Igel, Spatzen, Libellen, Frösche, Kröten, Molche, Wespen und andere Kleinstlebewesen. Zudem haben wir uns entschieden keine Urlaubsflüge mehr zu unternehmen. Weiteres wird sicher folgen so es uns möglich ist.
Lisa Badum, unsere klimapolitische Sprecherin im Bundestag hat hierzu bereits Einiges geschrieben und ist überall vor Ort wo es um aktiven Klimaschutz geht. Hier der Link zu ihrer Seite.
Wir Grüne im Landkreis Dillingen
Aufgrund der Entwicklungen der letzten Monate und Wochen haben wir als Kreistagsfraktion entschieden einen Antrag zum Klimanotstand im Kreistag des Landkreises Dillingen zu stellen - auf die politische Unterstützung Anderer, auch anderer Parteien, bin ich sehr gespannt; aktuelle Leser*innenbriefe hierzu zeigen, zumindest das Thema ist im Landkreis angekommen und wird kontrovers diskutiert. Ebenso haben wir als Kreisverband der Grünen eine Resolution veröffentlicht um unsere Unterstützung für Streikende der Fridays for Future Bewegung deutlich zu machen.
Wie sieht die Mobilität der Zukunft im Landkreis aus? Ich meine wir brauchen keine neuen Straßen sondern funktionierenden und ausgebauten öffentlichen Nahverkehr wie Kleinbusse (vglw. dem Dolmus System der Türkei) und möglicherweise eine S Bahn Struktur von Augsburg über Wertingen nach Dillingen - den Wiederausbau stillgelegter Bahnverbindungen. Individualverkehr auf dem Land umzuwandeln in klimafreundliche Mobilität für Alle ist sicher eine der größten Herausforderungen für uns alle.
Wie sieht die zukünftige Energieversorgung im Landkreis aus?
Die 10h Regelung muss endlich fallen - wir brauchen zur Energieautarkie im Landkreis noch einige Windkraftanlagen mehr - eigentlich laut Studie 9. Zudem dezentrale zahlbare Energiegewinnung und Speicherung.
Renaturierungen der Moore, Baumbestände erhalten und aufforsten, mehr klimabeständigen Waldbestand aufbauen; Artenreiche Wiesen und Flächen langfristig einrichten; den Tierbestand deutlich verringern; natürlicher Hochwasserschutz als Ziel; Themen über Themen....
Anreize schaffen im Landkreis für klimafreundliches Be-wirtschaften, für klimafreundliche Unternehmen, können weitere Ziele sein.
Zudem müssen wir bei allen Straßenbau- und Bauvorhaben, bei allen Investitionen - Klimavorbehaltsüberlegungen einfließen lassen.
Ökonomie und Ökologie darf zukünftig nur noch zusammen gedacht werden.
Seid Ihr dabei?!
Eure Heidi Terpoorten, 22. Juni 2019
Hier unser Antrag und die Resolution...