Gestern erst auf dem Nockherberg dafür derbleckt worden, legt Herr Dobrindt tatsächlich nochmal nach. Reflexartig zurückschnellen werden all die ungelösten Probleme und Herausforderungen mit der von ihm propagierten „konservativen“ Revolution“; gegen eine übermächtige 68iger Generation…tzzzz; ich bin ´66 geboren; mein Elternhaus war und ist konservativ-katholische schwäbische Mitte; die 68er und all ihre Begleiterscheinungen waren im Kaufbeuren dieser Zeit eher Nebensache. Von den 68igern hab ich erst in meiner späteren Jugend erfahren…die spielte sich wohl demnach primär im akademischen Bereich und in den größeren Städten ab; hatte jedoch zum Glück sehr viel positive Folgen für uns Frauen, im Berufsleben, in der Ökologie etc…. – Im Gegensatz zu Ihnen Herr Dobrindt erlebe ich Deutschland vielfältig und bunt, von konservativ bis links, leider aktuell mir viel zu rechts in einigen Zusammenhängen. Ich bin bereits in den 80igern gegen die Rechten auf die Straße gegangen, in Bad Tölz als die Öffnung Europas im Mittelpunkt stand und die Hetze öffentlich wurde. Da hab ich von der konservativen Mitte bis ganz rechts außen auch damals schon Abschottung gegen die Überfremdung aus Spanien gehört! Ende der 80iger!!!
Doch halte ich es für unabdingbar, dass alle gesellschaftlichen Kräfte gemeinsam am gesellschaftlichen Zusammenhalt arbeiten, Lösungen anbieten für bspw. Armuts- Altersarmutsbewältigung, zufriedenstellende Pflege – auch für dort Arbeitende.
Nicht zu vergessen sind Klimaschutz, Verkehr, Bildung für Alle, Mobilität für Alle, Digitale Teilhabe für Alle überall, gesundes Leben durch gesunde Lebensmittel, Böden und Luft – daher dringend nötig eine Agrarwende sowie eine Verkehrswende und selbstverständlich, egal auf welchen Ebenen, Ökologie und Ökonomie zusammengedacht.
Wo sehen Sie denn ihre angepriesene konservative Revolution tatsächlich verortet?
Als Grüne bieten wir seit vielen Jahren unterschiedlichste Konzepte zu diesen Themen an – wie Kindergrundsicherung, Umbau der Landwirtschaft hin zu einer ökologischen bodengebunden Landwirtschaft, und Vieles mehr. Doch das Wichtigste erscheint mir ist es – Alle Lebewesen (Menschen und Tiere) in unserem Land in den Fokus zu nehmen. Die Lobbypolitik einer sogenannten konservativen Revolution zeigt in meinen Augen Angst vor Veränderung; festgemacht an einer konservativen Angst vor der politischen Linken.
Die Diskussion bezüglich der Essener „Tafel“ und deren einseitiger Aufnahmestopp seit Januar, zeigt sehr deutlich, dass wir vor allem eine soziale Revolution in Deutschland brauchen. Menschen brauchen in vielen Lebenssituationen Hilfe. Ehrenamtliche setzen sich bis an die Belastungsgrenze in vielen verschiedenen Situationen ein; von Asyl bis Tafel, bishin zu gesetzlichen Betreuungen für Menschen mit Behinderung etc.. Armutsbekämpfung sowie menschenwürdiger Umgang mit Geflüchteten, europaweit – muss unser Aller Anliegen sein. Und weltweit gilt es die Fluchtursachen zu bekämpfen; das bedarf vieler kleiner Revolutionen bei uns selbst; unser Konsumverhalten muss auf den Prüfstand; denn ob wir es einsehen oder nicht; unser Verhalten hat Konsequenzen für die Menschen, die Natur weltweit. Eine der Schattenseiten der Globalisierung.
Soweit so gut; Die Politik in den letzten Jahrzehnten hat es leider verpasst Politik für alle Lebewesen zu gestalten, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, unsere Natur zu schützen. Deutschland wird zugepflastert – wofür?! Vor allem für Parkplätze und Gewerbegebiete ausserhalb von Ortschaften; unsere Heimat wird zunehmend zur ökologischen Katastrophe; ökologische Inseln ausgenommen. Ach, mir fällt noch eine Notwendigkeit ein; auch hier erlebe ich seitens der konservatien Mitte kaum Innovatives – Artensterben, wie bspw. Insektensterben. Ich vergaß, sich hier einzusetzen stört die Zusammenarbeit mit Pharma und Co; Zynismus aus.
Deswegen engagiere ich mich auf vielfältigste Art, angefangen bei mir daheim – durch unseren Konsum, unsere Ernährung, sowie unseren bioveganen Insekten-Garten -den Hortus Aquaveganum .
Es gibt viel zu tun – für uns Alle.